Alte Burg

Die alte Burg, gelegen an der Mosel, bildet turmbewehrt mit der Balduinbrücke ein sehenswertes Stück des alten Koblenz. Um 1185 von den Herren von der Arken im romanischen Stil errichtet, durch Erzbischof Heinrich von Vinstingen von Trier ab 1277 erweitert, wurde die Alte Burg in Koblenz mehrfach umgestaltet. Die Alte Burg in Koblenz diente zeitweise als Residenz der Erzbischöfe und beherbergt jetzt das Stadtarchiv. Heinrich von Vinstingen, Erzbischof von Trier, errichtete im 13. Jahrhundert diese "Trutzburg" gegen die nach Selbständigkeit strebenden Koblenzer Bürger. Ursprünglich war die Burg Sitz der Ministerialenfamilie von der Arken. Im Gebäude sind heute Teile der Stadtbibliothek und das Stadtarchiv untergebracht. Die Alte Burg wurde in der Renaissance und im Barock erweitert.

Sie ist eine ehemalige kurfürstliche Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert und war von einem breiten Wassergraben mit Ringmauer umzogen. Die Familie von Arken errichtete auf den Resten eines römischen Rundturms um 1885 einen romanischen Wohnbau. Erzbischof Heinrich II. von Finstigen (1260-1286) ließ ab 1277 aus dem Arkenschen Wohnbau den Kernbau der Alten Burg anlegen. Von diesem Kernbau stammt der auf den römischen Mauern aufsitzende untere Teil der Moselfront zwischen den beiden Türmen. Der Rundbogenfries über dem 2. Geschoss zeigt die ursprüngliche Höhe.




Direkt neben der Burg wurde 1342 unter Kurfürst Balduin von Luxemburg mit dem Bau der Balduinsbrücke über die Mosel begonnen. Unter Erzbischof Otto von Ziegenhain (1418-1430) entstand im Ostturm das als Kapelle dienende Obergeschoss.

Unter den Erzbischöfen Johann VI. von der Leyen (1556-1567) und Johann VIII. von Orsbeck (1676-1711) fanden weitere Erweiterungen und Umbaumaßnahmen statt. Die östliche Hälfte der Stadtseite stammt aus der Zeit Johanns VI. von der Leyen: gepaarte Rechteckfenster, Tür und Kellereingang mit muschelgefüllten Giebelbekrönungen, der Treppenturm mit abschließendem Maßwerkfries, Renaissanceportal und reich ornamentierte Spindel (1557 bezeichnet) mit Geländer (1599 bezeichnet).
Die Westhälfte der Stadtseite, die Westseite und die Fenster der Moselfront gehören zum Erweiterungsbau Johanns VIII. von Orsbeck von 1680-1682, für den der Hofbaumeister Johann Christoph Sebastiani und der Maurermeisters Jeremias Dekatusch verantwortlich zeichnen. Von Sebastiani stammen auch das Dach und die Haubenbekrönungen der Türme.

Nach Tillmann erlitt die Burg 1688 und 1794 beim Einmarsch der französischen Revolutionstruppen Beschädigungen. Während der französischen Herrschaft am Rhein zog im Jahre 1806 eine Blechwaren-Fabrik die Blechwarenfabrik Fink & Co. einzog (später Blechfabrik Schaafhausen und Dietz) in das Gebäude ein. 1897 schloss die Fabrik und das Burggebäude wurde an die Stadt Koblenz verkauft. Ab 1938 wurde die Burg von der Gebietsführung der Hitlerjugend genutzt. In den Jahren 1960-1962 wurden die geringen Schäden des 2. Weltkriegs beseitigt und das Gebäude vollständig restauriert. Seit 2002 ist die Alte Burg Teil des von der UNESCO ausgezeichneten Weltkulturerbes.


Standort:
Burgstraße 1
56068 Koblenz

Koordinaten: 50° 21′ 44,5″ N, 7° 35′ 38,5″ O

Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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