Der Mäuseturm in Bingen
Der Binger Mäuseturm, ein historisches Wahrzeichen am Rhein, diente einst als Wehr- und Wachturm auf der Mäuseturminsel vor Bingerbrück.
Zusammen mit Burg Ehrenfels kontrollierte er die Rheinschifffahrt und erhob Zölle. Der Name "Mäuseturm", erstmals 1516 dokumentiert, leitet sich vermutlich von
der mittelhochdeutschen Bedeutung für "spähen" oder "Wegezoll" ab, was auf seine Funktion als Zollwarte hinweist.
Im 14. Jahrhundert erbaut, verstärkte der Turm das Zollsystem der Region. Seine strategische Lage ermöglichte es, den Schiffsverkehr
effektiv zu überwachen und die Sicherheit am gefährlichen Binger Loch zu gewährleisten.
Über die Jahrhunderte hinweg erlitt der Turm erhebliche Schäden, insbesondere während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) und des
Pfälzischen Erbfolgekrieges(1688).
Eine bedeutende Restaurierung erfolgte 1845 durch die preußische Regierung, die ihn wieder für Warnsignale nutzbar machte.
In den 1850er Jahren führte König Friedrich Wilhelm IV. eine neugotische Restaurierung durch, die den Turm als Signalturm für die Rheinschifffahrt etablierte.
Mit der Verbreiterung der Fahrrinne 1974 endete die Funktion des Mäuseturms als Signalturm.
Heute steht er als Denkmal, das die historische Bedeutung des Rheins als Handels- und Verkehrsweg widerspiegelt.
Der Mäuseturm ist ein Zeugnis mittelalterlicher Architektur und der Geschichte der Region, ein Symbol für die Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit des Rheintals.
Als historisches Monument zieht der Mäuseturm Besucher an, die sich für die reiche Vergangenheit des Rheintals interessieren.
Er bietet einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Rheinschifffahrt und die strategische Bedeutung des Flusses in vergangenen Jahrhunderten.
Seit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ist St. Sixti eine Ruine.
Den romanischen Turm baute man 1888/89 zum Wasserturm um, der bis 1985 als Wasserreservoir genutzt wurde.
Standort:
Bingen
Koordinaten:
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