Die Burg Hardtburg

Die Burg Hardtburg ist vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert entstanden und ist eine Wasserburg. Als Erbauer der Burg wird ein Herr von Har(d)t vermutet, der ab 1105 in Erscheinung tritt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1166.

1205 nahm Erzbischof Bruno von Sayn die Burg ein und zerstörte sie dabei teilweise. Weiterhin ist bekannt, dass Graf Friedrich von Hochstaden die Hardtburg 1246 dem Kölner Erzstift vermachte.

1341 übertrug der Kölner Erzbischof die Burg mit dem dazugehörigen Amt Hardt den Rittern Arnold, Vogt von Bornheim, und Dietrich Pythane von Nörvenich zum Lehen unter der Bedingung, diese neu zu befestigen.

Bereits seit 1330 entwickelte sich die Burg zum Verwaltungszentrum für die erzbischöflichen Besitzungen im Raum Euskirchen. Als die Grafen von Jülich jedoch 1355 die Stadt Euskirchen in ihren Besitz brachten, verlor die Hardtburg zusehends an Bedeutung, obwohl Karl Leopold Graf von Belderbusch in den Jahren von 1777 bis 1794 noch im 18. Jahrhundert als Amtmann überliefert ist.

Jedoch residierten die Amtleute seit dem ausgehenden Mittelalter nicht mehr auf der abgelegenen Burganlage.

Die dann kurkölnische Burg war bis 1794 Verwaltungssitz des Amtes Hardt mit 12.100 Hektar Fläche.

Die ursprünglich primitive Burganlage wurde im 13. Jahrhundert umgebaut. Die Vorburg und der Zwinger sind erst im 14. Jahrhundert entstanden und bis heute erhalten geblieben. Wie Zeichnungen von 1725 belegen, war die Burg damals bereits ruinös.

In preußischer Zeit wurde die Vorburg noch als staatliches Forstamt genutzt.

Auch wenn die Hardtburg auf einem Hügel der Hardt liegt, handelt es sich nicht um eine Höhenburg, sondern um eine Wasserburg. Die Burganlage besteht aus einer Vorburg und einer Kernburg und hat mit dem umgebenden Wassergraben eine Ausdehnung von 155 × 107 Metern. Die bis zu sieben Meter hohe, aber lediglich 60 cm starke Ringmauer um die gesamte Anlage erstreckt sich auf 119 × 66 Metern.

Eine Brücke über den Burggraben, die früher als Zugbrücke ausgelegt war, ermöglicht den Zugang zur Vorburg durch einen Torturm, der früher ein Fallgatter besaß.

Auf dem ausgedehnten Burghof stehen heute einige Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zwischen Vor- und Hauptburg liegt ein Graben, über den früher eine Brücke in den Zwinger führte.

Der Zwinger, dessen Mauern etwa 60 cm dick sind und der sich auf 50 × 40 m ausbreitet, umgibt den Hauptburgring. Die hohe Ringmauer um die Hauptburg, die deutlich höher liegt als die Vorburg, umfasst in ihrer größten Ausdehnung 32 × 29 Meter.
Nach Norden beträgt die Mauerstärke bis zu 2,70 Meter, während sie nach Süden lediglich etwa 1,6 Meter stark ist. Der darin gelegene auf einer Grundfläche von 9,5 × 9,3 Meter stehende etwa 20 Meter hohe Bergfried hat im unteren Stockwerk eine Mauerstärke von 2,50 Metern, die sich nach oben hin verringert.







Standort:

Euskirchen

Koordinaten: 50° 37′ N, 6° 49′ O


Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1998 Letzte Änderung:
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