Die St.-Antonius-Eremit Kapelle in Bisholder



Bei der St.-Antonius-Eremit Kapelle in Bisholder handelt es sich um einen kleinen, gotischen barockisierten Rechteckbau mit Dachreiter. Der eingezogene Chor hat ein Gratgewölbe, der Saal eine flache, barocke (1764?) Stuckdecke. Im Inneren Maßwerk aus Holz.


Eine Kapelle in Bisholder wurde 1546 erstmals als Filiale von St. Martinus in Lay erwähnt.

Aus einer Urkunde ergibt sich, dass sie zur Pfarrei des heutigen Koblenz-Lay gegenüber auf der rechten Moselseite gehörte. Auch aus Straßennamen (Zum Layerbach) ist diese Zuordnung noch erkennbar.

Der Pleban aus Lay erhielt nach dieser Urkunde für das Verlesen der Messe jährlich einen Wein- und Fruchtzins sowie 1 Malter Korn. Für die Eintreibung war der Sendschöffe verantwortlich, der auch die umliegenden Wingerte und Weideländer verpachtete.

Hier zugehörig verblieb sie bis 1797 und wurde dann 1806 Filiale von St. Servatius in Güls.

1656 wird der gute Zustand der Antoniuskapelle überliefert. Sie habe, so heißt es, „ein flaches Schiff und gewölbtes Chörlein“. 1680 und 1764 werden Maßnahmen für die Erhaltung der Kapelle durchgeführt. 1591 und 1661 berichten Urkunden von Vermögen und Grundbesitz, die zur Kapelle gehörten.

Im einschiffigen Kapellenraum befindet sich eine barocke Antonius-Statue ruraler Herkunft mit Schwein und Glockengeläut. Das Glöckchen – ein übliches ikonographisches Attribut – steht hier noch zusätzlich im Zusammenhang mit einer lokalen Tradition, die auf eine Aufzeichnung aus dem Dreißigjährigen Krieg zurückgeht. Danach habe eine Frau, deren Mann von schwedischen Soldaten zusammengeschlagen wurde, geschworen, wenn ihr Mann wieder gesund würde, wäre sie bereit, 1 Jahr lang aus eigenen Mitteln die Kapelle zu unterhalten und drei Mal täglich das „Ave“ zu läuten. Aus diesem Brauch wurde das Ehrenamt „Pastor zu Bisholder“, das von Jahr zu Jahr am 1. Januar (Schlüsselübergabe) von Familie zu Familie weitergereicht wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dach beschädigt und anschließend wieder repariert. Der heutige Bau wurde wohl 1764 errichtet oder renoviert.

Bis 1981 wurde um 7, 12 und 19 Uhr zu Ehren des Heiligen Antonius von Hand geläutet. Das Pastoramt gibt es formal immer noch, obwohl 1982 ein elektrisches Läutwerk eingesetzt wurde. Nur zwei Messen im Jahr werden gelesen, eine am 17. Januar für den Eremiten Antonius, die zweite am 13. Juni für Antonius von Padua.







Religion: katholisch
Standort:
In Bisholder 17
56072 Koblenz Bisholder

Koordinaten: 50°20'01.4"N 7°31'57.2"E

Karte:

width="65%" height="400" frameborder="0" style="border:0">

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
Zitat Hinweis:
Bitte setzen Sie beim Zitieren des Inhaltes hinter der URL-Angabe in die Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Seite und die richtige Unterseite ein.
Bsp: <a href="https://www.rund-um-koblenz.de/stantoniuskapelle.html">www.rund-um-koblenz.de/stantoniuskapelle.html (01.11.1998)</a>