Amalie von Laussaulx

Amalie von Laussaulx wurde am 19. Oktober 1815 in Koblenz geboren. Ihr Mutter war Anna Katharina von Lasaulx die Schwester des Augustin Saarburg und Ihr Vater der geheime Kurtrierer Rat Johann Claudius von Lasaulx Amalie von Laussaulx war Ordensschwester bei den Borromäerinnen, nahm dem Namen Schwester Augustine an und wurde Oberin des St. Johannes-Hospitals in Bonn.

Während der Kriege 1864 und 1866 pflegte Schwester Augustine Verwundete in Feldlazaretten in Schleswig und in Böhmen. Die Bonner Zeit sollte Schwester Augustine für immer prägen, denn hier lernte sie Anhänger eines liberalen Katholizismus kennen, die das Hospital durch großzügige Stiftungen förderten.

Als das Erste Vatikanische Konzil 1870 das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubens- und Sittenfragen verkündete, hielt sie dies für unvereinbar mit ihrer katholischen Spiritualität. Das Unfehlbarkeitsdogma und die Lehre der unbefleckten Empfängnis in der Zeit des preußischen Kulturkampfes empörte viele Theologen und Laien.

In ihrer Opposition wusste sie sich bestärkt von der Mehrheit der Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, insbesondere Bernhard Josef Hilgers, Franz Heinrich Reusch und Joseph Langen, mit denen sie in regem geistigem Austausch stand. Die kirchliche Organisation spaltete sich, die Altkatholische Kirche entstand.

Da sie mit ihrer Einstellung nicht hinter dem Berg hielt und sich dabei immer wieder auf ihr Gewissen und die Hoffnung auf eine „bessere Zukunft der katholischen Kirche“ berief, wurde sie im November 1871 als Oberin des Johanneshospitals abgesetzt.

Ihre Sympathie zu den Kirchenkritikern hatte die Suspendierung und Exkommunikation zur Folge. Trotz dieser Strafe entschied sich Schwester Augustine, ihre Kongregation nicht zu verlassen.

Selbst bereits krank, durfte sie im Hospital der Borromäerinnen in Vallendar ein Zimmer beziehen, weil sie mit der dortigen Hausoberin befreundet war.

Sie starb am 28. Januar 1872 in Vallendar.
Weil sie sich standhaft weigerte, das neue Dogma anzuerkennen, wurde ihr der Empfang der Sakramente verweigert, also auch ein katholisches Begräbnis verweigert.

Heimlich brachte ihr der Priester A. Hochstein, der sich zum alt-katholischen Glauben bekannte, die Sterbesakramente. Ihr Leichnam wurde unter entwürdigenden Umständen in einem Narren auf die andere Rheinseite nach Weißenthurm verbracht. Sie wurde in Anwesenheit von Freunden und Verwandten im Grab ihrer Eltern bestattet.

Nach ihrem Tode wurde wurde Amalie von Lassaulx von der Generaloberin auf Anordnung der Generaloberin symbolisch aus der Kongregation ausgeschlossen und Ihr das Ordenskleid genommen
Amalie von Laussaulx ist bis heute eine der wichtigsten Persönlichkeiten für den Alt-Katholizismus in Deutschland.



Erstmals erstellt: 15.08.2001 Letzte Änderung:
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