Moselweiß

Koblenz-Moselweiß ist ein Stadtteil von Koblenz. Er liegt auf der rechten Moselseite zwischen Lay im Südwesten sowie dem Rauental und der Goldgrube im Nordosten. Neben einem Wohngebiet und dem Krankenhaus Kemperhof findet sich hier ein Verwaltungszentrum mit Behörden und Unternehmensgebäuden (so genanntes Verwaltungszentrum II).

Der Ort Moselweiß liegt auf dem Gleithang der Mosel zwischen dem Fluss und dem westlichen Abhang zur Karthause.

Südwestlich der Moselbrücke nach Güls beginnen die Rebhänge der Steillage Moselweißer Hamm. Gestockt wurde früher ausschließlich Riesling, im 21. Jahrhundert aber auch vereinzelt Spätburgunder und Grauburgunder. Der Anbau dieser anspruchsvolleren Gewächse ist im Zuge der Querterrassierung im Jahr 2000 eingeführt worden, die die direkte Sonneneinstrahlung verbessert und eine Befahrbarkeit des Weinbergs mit Maschinen ermöglicht hat.

Münzfunde aus dem 3. und 4. Jahrhundert lassen auf eine römische Besiedlung im Bereich des heutigen Kemperhofs schließen. Moselweiß wurde erstmals urkundlich im Jahre 1070 unter dem Namen Wissa (Weiß) im Zusammenhang mit einer Schenkung des Adligen Kuno zugunsten des Stifts St. Florin in Koblenz erwähnt. Seit 1136 sind Wingerte zu Wissa häufig Grund für weitere Erwähnungen des Ortes. Moselweiß bildete schon seit frühester Zeit zusammen mit Neuendorf und Koblenz eine gemeinsame Marktgemeinde, wie aus einer Erwähnung aus dem Jahre 1198 hervorgeht. Der Stadtrat von Koblenz beschloss 1340 den Einwohnern von Moselweiß das Koblenzer Bürgerrecht zu geben, was noch 1469 urkundlich erwähnt wurde.

Die Bewilligung einer eigenständigen Pfarrei (St. Laurentius) wird 1201 erstmals in einer Urkunde des Propstes Bruno von St. Kastor erwähnt. Im Mittelalter waren in Moselweiß mehrere adelige Familien ansässig. Ein umfangreicher Teil des Gebiets gehörte als Grundbesitz Klöstern und Stiften.

In der französischen Besatzungszeit ab 1794 und zeitweise auch unter preußischer Verwaltung gehörte die Gemeinde Moselweiß zum Bürgermeistereiverband Koblenz, aus dem sie jedoch 1857 ausschied. Zusammen mit Neuendorf wurde Moselweiß verwaltungsmäßig der Bürgermeisterei St. Sebastian zugeschlagen.[2] Ab 1887 wurde Moselweiß dem Landkreis Koblenz zugeordnet und schließlich am 01.04.1902 in die Stadt Koblenz eingemeindet.

Mit dem Bau der Moselstrecke wurde zur Überquerung der Mosel 1878 zwischen Güls und Moselweiß die Gülser Eisenbahnbrücke errichtet. An der Eisenbahnstrecke entstand 1900 zwischen Moselweiß und der Goldgrube für die zu wartenden Lokomotiven das Bahnbetriebswerk Koblenz-Mosel, welches im Zweiten Weltkrieg häufig Hauptangriffsziel der Luftangriffe auf Koblenz war. Mit dem Niedergang der Dampflok-Ära wurde das Gelände 1988 stillgelegt. Das Gelände wurde 2007 von der Bahngesellschaft trans regio aufgekauft, die dort neue Wartungshallen für E-Loks baut.

Im Nordosten von Moselweiß bildet seit den 1970er Jahren der Büropark des Verwaltungszentrums II rund um die Ferdinand-Sauerbruch-Straße die Grenze zum Rauental und damit den Übergang zu den urbanen Stadtteilen von Koblenz.

Bauwerke:
Katholische Pfarrkirche St. Laurentius
Ehemaliges Salesianerinnenkloster Koblenz
Kemperhof mit dem denkmalgeschützten Altbau von 1851
Bahnbetriebswerk Koblenz-Mosel
ehemaligen Standort der Burg Lutter von Kobern des Ritter Lutter von Kobern









Standort:

56070 Koblenz

Koordinaten: 50.34938136421971, 7.558035893534948

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
Zitat Hinweis:
Bitte setzen Sie beim Zitieren des Inhaltes hinter der URL-Angabe in die Klammern das Datum Ihres letzten Besuchs dieser Seite und die richtige Unterseite ein.
Bsp: <a href="https://www.rund-um-koblenz.de/moselweiss.html">www.rund-um-koblenz.de/moselweiss.html (01.11.1998)</a>