Die frühere Kapelle Markenbildchenweg

An der heutigen Kreuzung Markenbildchenweg/Hohenzollernstraße befanden sich ursprünglich zwei kleine Heiligenhäuschen, die an einem Kreuzweg vom Rhein zur Heilig-Kreuz-Kapelle, am Fuße des Kartäuserklosters standen.

Bei den beiden Heiligenhäuschen handelte es sich um die Märker Bildchen (Mark=Gemarkung, außerhalb der Stadt auf freiem Feld) und Armesünder-Kapelle, wo zum Tode verurteilte Menschen beerdigt wurden.

Nachdem beide Heiligenhäuschen Mitte des 19. Jahrhunderts baufällig waren, beschloss man in der Zeit der Aufgabe des Klosters und dem Bau des Forts Konstantin, den Bau einer neuen Kapelle.

Die Witwe Saarburg (geb. Kaufmann) vermachte dazu 200 Taler. Nun konnten die konkreten Planungen für den Neubau beginnen. Es wurde ein Bauverein gegründet, der das restliche Geld für den 459 Taler teuren Bau aufbrachte.

Die in Koblenz residierende Prinzessin Augusta stiftete den Kapellenvorbau aus Holz und Glas, einen Weihwasserkessel, ein Bild sowie vier Kerzenständer dazu. In der am 2. Juli 1851 von Geistlichen der Kastorkirche geweihten Kapelle wurde ein Gnadenbild verehrt.

Dabei handelt es sich um eine spätbarocke aus Holz gearbeitete Plastik einer Madonna mit Kind und einem umgebenden Strahlenkranz. Wahrscheinlich wurde sie um 1720 in Ehrenbreitstein geschaffen und stand zuvor schon in der alten Märker Bildchen Kapelle.

Der Platz mit der Markenbildchen-Kapelle wurde in den 1870er Jahren im Zuge der beginnenden südlichen Stadterweiterung als Rondell geplant. Nachdem ab 1890 mit der Bebauung begonnen wurde, war das Rondell an der Kreuzung Markenbildchenweg/Hohenzollernstraße von halbrunden Gebäuden umrahmt.

Bei den Luftangriffen im Jahr 1944 wurde die Kapelle schwer beschädigt und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut. Das Gnadenbild konnte aus den Trümmern gerettet werden und steht seit 1954 in der Pfarrkirche St. Josef in der südlichen Vorstadt.






Standort: Markenbildchenweg/Hohenzollernstraße
56068 Koblenz
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Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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