Die Kaserne Fort Drouot

Die Kaserne Fort Drouot befand sich in Koblenz Lützel auf dem Bodelschwing. Sie wurde von 1913-1918 auf dem ehemaligen Gelände der Feste Kaiser Franz gebaut.
Fort Drouot 1922-1929 Die Feldartillerie-Kaserne wurde von 1913-1918 auf dem Petersberg im Stadtteil Lützel auf dem ehemaligen Glacis der Feste Kaiser Franz und dem in Richtung der Bubenheimer Flesche gelegenen Exerzierplatz der Feste erbaut.

Zur Unterbringung der zweiten Abteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 23 wurde bereits 1901 eine neue Kaserne in Koblenz-Lützel auf dem Gelände der 1890 aufgelassenen Feste Kaiser Franz geplant. Dies war nötig geworden, da die Einheit in der Schlosskaserne aufgrund der dort herrschenden Bedingungen nur sehr schlecht untergebracht war. Die Bauarbeiten begannen allerdings erst im Sommer 1913. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs konnte zwar ein Großteil der Gebäude fertig gestellt, aber noch nicht ihrer Bestimmung übergeben werden.

Das gesamte Ensemble wurde schließlich erst 1918 vollendet und umfasste u.a. folgende Gebäude: Mannschaftshaus, Wirtschaftsgebäude, Familienhaus, Stabshaus, Geschützschuppen, drei Ställe, Krankenstall und zwei Reithäuser. Zur Kaserne gehörten auch drei Reitplätze und ein Sprunggarten.

Die militärische Nutzung der Feldartillerie-Kaserne beschränkte sich, bedingt durch den Ersten Weltkrieg, nur auf wenige Jahre. Da die Kaserne bei Ausbruch des Krieges noch nicht vollständig fertig gestellt und nicht offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden war, fand von Juli 1914 bis Herbst 1915 zunächst eine Notbelegung statt.
Anfang August 1914 waren in den Stallgebäuden bereits zwei Kompanien des InfanterieRegiments Nr. 28 in Kriegsstärke untergebracht. Zeitgleich belegten die Kaserne zunächst auch Arbeiterinnen und wenig später Schuhmacher und Schneider aus dem nahe gelegenen Korpsbekleidungsamt. Die für die Versorgung eingerichtete Notküche verrichtete bis 1917 ihren Dienst. Welche Einheit bis Kriegsende in der Kaserne lag ist nicht bekannt.

Nach Kriegsende wurde die Feldartillerie-Kaserne Ende 1918 zunächst von der amerikanischen Besatzungsmacht requiriert. Die Amerikaner benutzten die Kaserne 1922 als "Remount Depot" und verschickten von hier aus ihre Ausrüstung zurück in die Vereinigten Staaten. Zum 1.7.1922 gaben die Amerikaner die Kaserne auf.

Ab dem 22.7.1922 belegte das 5. Bataillon des 230. französischen Artillerie-Regiments mit sieben Offizieren und 450 Mann die nun "Fort Drouot" genannte Anlage. Ob die Einheit bis zum Abzug der Franzosen 1929 in der Kaserne verblieb ist unklar.

Fort Drouot 1930 kaufte der Verein "Herberge zur Heimat" das gesamte Gelände samt Aufbauten an und richtete im Haupthaus ein Heim für Wanderer ein, welches den Namen Von-Bodelschwingh-Haus erhielt. Bis 1935 konnte der Verein in den ehemaligen Kasernenbauten 211 neue Wohnungen schaffen.
Im 2. Weltkrieg wurden einige Gebäude zerstört und nach Kriegsende nicht wieder aufgebaut. Ab den 1960er Jahren ließ die Herberge einen Großteil der alten Gebäude durch eine neue Wohnbebauung mit Ladenzeile ersetzen, so dass heute nur noch wenige Gebäude an die Kaserne erinnern. Von der Anlage sind in der heutigen Bodelschwinghstraße noch ein Mannschaftsgebäude und die Stallgebäude erhalten. Diese werden heute als Wohnhäuser genutzt.






Standort:
Bodelschwinghstraße
56070 Koblenz

Koordinaten: 50°22'22.0"N 7°35'24.2"E

Karte:

Erstmals erstellt: 3.07.1997 Letzte Änderung:
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